Bei einem Automatikwerk wird die Zugfeder (Energielieferant des Uhrwerkes) von einem sich drehenden Rotor aufgezogen. Der Rotor wird durch die natürlichen Bewegungen am Arm mit ausreichend Schwung versorgt, um das Werk kontinuierlich am Laufen zu halten. Das Werk kann dabei nicht „zu viel“ aufgezogen werden, da die sogenannte Schleppfeder an der Federhauswand durchrutscht.
Bei mechanischen Uhrwerken mit Handaufzug wird die Zugfeder (Energielieferant des Uhrwerkes) manuell „per Hand“ über die Krone aufgezogen. Früher – speziell bei Standuhren – wurde die Zugfeder durch Drehen eines Schlüssels oder per Kette/Darmsaite aufgezogen.
Ein Quarzwerk wird durch eine kleine Batterie mit Energie versorgt. Der Takt wird durch einen Schwingquarz in Stimmgabelform vorgegeben und hat in der Regel recht geringe Fehlergrenzen (Gangabweichungen). Auch viele namhafte Uhrenhersteller setzen auf die Zuverlässigkeit von Quarzwerken.
Ein Mineralglas ist nichts anderes als ein Kristallglas, das der chemischen Struktur eines Bergkristalls oder Rauchquarz sehr ähnlich ist. Im Vergleich zum Saphierglas ist es weniger widerstandsfähig und kann leichter zerkratzen, splittern oder brechen. Daher werden der Struktur weitere Oxide beigemischt bzw. im Nachhinein die Oberfläche chemisch gehärtet.
Nach dem Diamanten und Moissanit ist Saphir das dritt-härteste Material der Welt und wird aufgrund seiner Eigenschaften sowie des geringen Preises häufig als Uhrenglas verwendet. Saphierglas ist sehr kratzfest und bruchsicher und kann durch eine normale Nutzung nicht zerkratz oder zerstört werden. Zu beachten: umso härter ein Material desto spröder ist es. Spahirglas ist nicht bruchsicher!
Die kurz genannte „AR-Beschichtung“ wird verwendet, um Reflexionen auf Uhrengläsern zu unterdrücken und die Transmission zu erhöhen. Diese Beschichtung wird hauchdünn auf das Glas aufgetragen und verhindert, dass die Lichtstrahlen wieder zum Betrachter zurückgeworfen werden. Durch die klare und uneingeschränkte Sicht auf das Ziffernblatt entsteht der Eindruck, dass kein Glas eingesetzt ist. Gläser können einseitig oder beidseitig beschichtet werden – oftmals erkennt man die beidseitige Antirelfex-Beschichtung durch einen topas-blauen Schimmer am Uhrenglas.
Die Gangabweichung zeigt wie viele Sekunden Abweichung das Werk pro 24 Stunden aufweist. Dieser Wert ändert sich je nach Lage der Uhr (z.B. Ziffernblatt oben, Krone unten, Krone oben, …) aufgrund der unterschiedlich wirkenden Schwerkräfte auf das Schwingsystem.
Hochwertige Uhren – wie z.B. aktuelle Rolex Modelle – sind teilweise Chronometerzertifiziert, was bedeutet, dass das Uhrwerk durch das unabhängige Schweizer Prüfinstitut „Controle Officiel Suisse des Chronometres (COSC) 15 Tage und 15 Nächte in unterschiedlichen Bedingungen testet. Die Werte dürfen bei einem nagelneuen Uhrwerk -4 bzw. +6 Sekunden pro Tag nicht überschreiten.
Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass Messergebnisse die über 15 bis 20 Sekunden Abweichung pro Tag liegen, sollten näher untersucht werden.
Die Amplitude gibt an wie viel Ausschlag die Unruh (das Herz der Uhr) aufweist. Der Wert wird in Winkelgrad angegeben und sollte bei modernen Uhren mit Schweizer Ankerhemmung sowie bei Vollaufzug zwischen 260 und 300 Grad liegen. Liegt der Wert deutlich darunter, sollte das Werk einer Revision unterzogen werden. Dank einer Reinigung, neuen Ölen ggf. in Verbindung mit dem Tausch der Zugfeder, erlangt das Werk wieder gesunde Gangwerte. Bei Werten über 310 Grad kann die zu hohe Kraftübertragung an der Hemmung ebenfalls zu Schäden führen.
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Der Abfallfehler steht in Verbindung mit der Amplitude und wird in Millisekunden gemessen. Wenn die Unruhe perfekt ausgerichtet ist, schwingt sie nach rechts und nach links mit dem exakt gleichen Winkel (z.B. bei einer Amplitude von 300 wären das genau 150 nach links und 150 nach rechts). Der Abfallfehler gibt an wie hoch die Abweichung ist. Werte bis 0,5 ms sind noch im Rahmen, alles darüber sollte genauer beobachtet bzw. das Werk überprüft werden. Nicht bei allen Uhren ist die Korrektur der Gangsymmetrie mit dem Schieben eines Rückers möglich.
Das war die Erklärung von Daniel. Sie ist nicht falsch aber aus der dem falschen Blickwinkel ;).
Jeder Punkt auf der Darstellung einer Zeitwaage ist das Geräusch, welches das Ankerrad beim Aufschlagen auf die Palette des Ankers verursacht. Das Fall-Geräusch. Dieses Geräusch wird pro Halbschwingung einmal erzeugt. Das hörbare Tick-Tack. Ist die Unruh falsch positioniert bzw die Spirale auf der Unruh im Verhältnis zur Spiralen-Befestigung und Position des Ankers, gibt es eine zeitliche Toleranz zwischen jedem Tick und Tack/ dem Aufschlagen des Ankerrads auf der Ein-und Ausgangspalette des Ankers. Ein Fehler in der Gangsymmetrie (Abfallfehler)!
Es werden noch zwei zusätzliche Geräusche pro Halbschwingung erzeugt.
Es gibt bei jedem Auftreffen des Ankerrads auf die Ankerpalette drei weitere Vorgänge: Ruhe – Hebung – Fall
Bei Armbanduhren mit Automatik- oder Handaufzugwerk greifen eine Vielzahl an – mit höchster Präzision gefertigten – Teilen ineinander, um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten. Um die Freude an der Uhr über Jahrzehnte zu erhalten, sollte man beim Stellen der Uhrzeit und des Datums ein paar Dinge beachten. Daher empfehlen wir für Standardwerke ohne Spezialfunktionen (Mondphase, ewiger Kalender, usw.) das Folgende vorgehen:
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